Was geschieht?

Das Schwarze Schaf in der Herde weißer
Es fällt nicht leicht, sich anderen
gegenüber richtig darzustellen.

Nachdem ich seit dem 23. April 2024 im NiB Köln behandelt und unterstützt werde, sind meine Reaktionen und mein Verhalten nicht einfach. Ich öffne mich, um mir helfen zu lassen, alle meine „Behinderungen“ zu beseitigen oder andere „Einschränkungen“ zu minimieren.

Thematik

Schon seit dem ersten Tag werde ich an viele bisher mir nicht bekannte Fachgebiete herangeführt. Nicht jeder Termin bedeutet für mich, dass ich reaktiviert und behandelt werde.

Die ersten Therapeuten erfragen bei mir, was mich veranlasst hat, sowohl meine Bewegung als auch meine Sprache sowie mein Verständnis zu verändern bzw. zu behindern?

Es fällt mir nicht leicht, immer wieder einmal einen anderen Fachtherapeuten zu treffen, da ich nicht weiß, ob ich ihn kenne oder er einen anderen ersetzt.

Sprache

Alle meine normalen Gespräche und eventuelle Diskussionen sind für mich zurzeit nicht mehr relevant. Das Erkennen von bestimmten Orten bzw. das Abfragen effektiver Begriffe oder der spezielle Namen technischer Bestandteil fallen mir schwer. Oftmals kann ich es gar nicht verstehen oder ich habe die nicht richtige Antwort, da ich mir nicht sicher bin, ob ich es auch korrekt wahrgenommen habe oder es ausgesprochen ist.

Meine ersten Therapiestunden verdeutlichen mir, dass man feststellen möchte, was ich noch kann, wozu ich neige und wie man mir Hilfe anbieten würde. Die ersten Sitzungen werden von zwei verschiedenen Fachtherapeuten mit mir abgehalten. Ich werde befragt, ob ich Worte richtig interpretiere, Sätze verstehe und mit Antworten diese korrekt wiedergebe.

Alle meine Antworten fallen mir nicht leicht, denn ich misstraue meinen Wahrnehmungen und kann nicht so aussprechen, wie es angefragt wird. Das Lesen bereitet oftmals Schwierigkeiten, die ich durch eine verzögerte Stellungnahme beenden werde. Jeder Termin fordert mich auf, mich neu belehren zu lassen, damit meine Sprache wieder perfekt werden wird.

Eine Wortliste, die mir zwischen dem 8. und 14. April Probleme bereitet hat, die ich nur schwer „verwischen“ konnte.

Mein Sprachtherapeut verdeutlichte mir heute (6.5.24), dass ich an Aphasie leide. Diese verdeutlicht, dass meine Intelligenz nicht beeinträchtigt ist und sich noch auf 100% beläuft. Allerdings hat das Heilig Geist-Krankenhaus im Entlassungsbericht klar stehen, dass ich von ihnen mit persistierender leichtgradiger Aphasie zurück nach Hause geschickt wurde und eine ambulante Anschlussheilbehandlung von ihnen beim NiB Köln angemeldet sei.

Das Resultat verschiedenartiger Erkrankungen und Schädigungen dieser Gehirnbereiche lässt eine Aphasie entstehen (Schlaganfall, Gehirnblutung nach Venenthrombose, Aneurysmen, Tumore, usw.). Diese stellt eine Störung der Sprache aufgrund einer Beschädigung von bestimmten Regionen des Gehirns dar. Auf der Webseite von Wikipedia kann man mehr Informationen erhalten und sich detaillierte Informationen abrufen.

Alle entsprechenden Störungen verursachen unterschiedlich schwere Beeinträchtigungen der Sprachproduktion, des Verstehens, Schreibens und Lesens, aber auch nichtsprachlicher Hirnfunktionen. Sprachliche und nichtsprachliche Symptome sind in charakteristischer Weise kombiniert.

Sprachgruppe

In der Sprachgruppe versammelten sich insgesamt drei Patienten, die sich mit dem Sprachtherapeuten zusammensetzten, um neue Sprachgebräuche (Spiele/Geschichten) zu üben und um sich miteinander auszutauschen.

Gesprächspartner tauschen ihr Wissen
miteinander aus, um effektiv zu sein
und alles zu verstehen. (©Urheber-ID 986011)

Ich bin kein Gruppenbefürworter, sondern eher ein bestehender Einzelgänger und Monosprecher. Warum soll ich mich mit Fremden austauschen, wenn ich diese Menschen nicht kenne und niemals kennenlernen möchte.

Zu viele Gesprächsteile nehme ich zurzeit nicht wahr und will daher auch nicht antworten. Eine einstündige Behandlung in der Sprachgruppe verdeutlichte mir, dass ich mich eher zurückzuhalten habe. Jeder Versuch mich aufzuklären, konnte ich mit meinen Worten kaum erklären.

Körperliche Ertüchtigungen

Wann immer ich das Gefühl habe, dass ich mich mehr mit dem Aufbau sowie dem Erhalt meiner Muskulatur einsetzen muss, stoße ich an Beschränkungen, die ich übergehen und abschaffen möchte.

Medizinische Trainingstherapie: MTT

Die MTT findet meist im 3. Stockwerk statt. Diese Gruppentherapie bietet unter anderem zudem die Gleichgewichtsgruppe sowie Gehschule an.

Zuerst wurde im MTT mein Blutdruck gemessen (154/75), der als zu hoch dokumentiert wurde. Im MTT startete ich mit einer Fahrradfahrt auf einem KardioTec-Gerät, bei dem ich drei und mehr Fahrten (zehn Minuten) gemacht habe. Einzustellen war das „Programm 2“, damit 150 Watt Tretleistung bei rund 60 Umdrehungen, mir nach zehn Minuten meiner Aktivität rund 4,52 km Fahrstrecke sowie 92 kcal anzeigte. Insgesamt konnte ich 13,2 km und 230 kcal dafür notieren.

Das Motorrad stellt für mich keine Alternative dar, da ich mich für etwa drei Monate vom Fahren zurückhalten muss. (©Urheber-ID 986011)

Aufgrund der nur 30 Minuten Trainingszeit auf dem Fahrrad habe ich im direkten Anschluss meine Arm-/Brustmuskulatur gestärkt, indem ich mit 9,71 kg genau 15 Wiederholungen durchführen musste. Auch sollte die Bizeps-Stärkung erreicht werden, sodass ich mit 6 kg Hanteln dreimal 15 Übungen machte.

Abgeschlossen wurde das erste Training mit einer Beinpresse (120 kg genau 15 Mal hochgestemmt und mit drei Wiederholungen bestätigt) sowie einer Schulterhantel, die ich mit 35 kg Gewicht genau 15 mal mit drei Wiederholungen bewegt habe. Erneut trat ich zur Blutdruckmessung an, die 145/76 anzeigte und mir als „miserabel erkannte Fehlfunktion“ vom NiB-Sporttherapeuten bewertet wurde.

Die Bewertung nannte ich inakzeptabel, da ich mir bewusst war, dass ich meine Muskeln wieder aufbauen muss, die mir nach dem Krankenhausaufenthalt sowie der Schlaganfall-Erkenntnis verschwunden waren bzw. sich abgebaut hatten. Seit über 20 Jahren mache ich eine Aufbesserung meiner Muskelfähigkeiten in einem Rückenzentrum, das mich bisher immer wieder sehr positiv aufgebaut hat.

Leider habe ich zurzeit Beschränkungen zu meiner Teilnahme dort, da ich keinen Extratermin mehr ausführen kann. Ich kämpfe mit meinen Trainingsfunktionen im MTT und baue auf, was mir verloren gegangen ist. Alle meine „Gewichts“-Werte für das Training sind für mich seit mehr als zwanzig Jahren verbindlich.

Gleichgewichtstraining

Unsicher und offen für eine neue Trainingslösung von 30 Minuten bewegte ich mich in den Therapieraum. Dort wurde unsere Patientengruppe auf halbrunde Unterlagen sowie Gleichgewichtsbretter bestellt, wo wir unser Gleichgewicht kontrollieren und anpassen konnten. Mir fiel es sehr schwer, wenn ich zusätzlich zur Erhaltung meines aufrechten Stehens auf den Hilfsmitteln auch eine Lösung erarbeiten konnte. Eine Minute Trainingszeit war für jedes Teil auswendig und herausfordernd. Ich bin noch immer unsicher, ob mein rechter geschädigter Fuß das in der Zukunft steigern können wird. Ich trainiere und versuche es zu erreichen, auch wenn es oftmals andere Trainings-Unterlagen und -Anforderungen an mein Gleichgewicht gibt.

Gehschule

Diese Schule ist ganz neu für mich, denn es lässt mich nicht erkennen, was es für mich bedeutet. Eine Therapeutin holte mich im Foyer ab und brachte mich in den Raum, in dem man mir Unterstützung anbot.

Meine Zehen, die Fußgelenke sowie die nervliche Belastung beider Füße wurden zur Trainingsgrundlage und zur Lösungsfindung. Damit ich meine Zehen sowie die Fußgelenke kraftvoll anwenden und andere Bewegungen machen konnte, testete die Therapeutin alle Funktionen. Nach 30 Minuten wurde ich wieder entfernt und versprach mir, dass man mir zur Wiederaufnahme aller Funktionen zur Seite stehen würde.

Wirbelsäulengymnastik

Viele Jahre war ich im Pilates-Training tätig und freute mich darauf, hier Möglichkeiten gezeigt zu bekommen, die mir helfen würden, meine Beweglichkeit wieder zu unterstützen. Zudem sollten alle Teilnehmer zeigen, wie weit sie sich bewegen und wie lange man diese Funktionen üben sowie verbessern könnte.

Die Teilnahme an diesen Herausforderungen fiel mir sehr positiv auf. Ich bewegte mich, musste aber leider feststellen, dass einige Bewegungen nicht mehr zu 100% funktionierten. Sobald ich wieder dahin gehen darf, werde ich versuchen, alles neu zu trainieren und zu erlernen.

Neuropsychologie

Der Therapeut der Neuropsychologie empfing mich und versuchte durch mich zu verstehen, wo ich mich hinbewegen sowie was ich sprechen konnte und welche Probleme ich meistern würde.

Jede Äußerung wühlte mich auf und ich begann, mich zurückzuziehen und meinen Tränen freien Lauf zu gewähren.

Ich brauche einen Menschen, der mich versteht und der mir immer wieder hilft, damit ich mich wieder einarbeiten kann. Es gab aber zu viele Worte und Begriffe, die ich nicht ausspreche oder beschreibe.

Mein Widerstand wurde immer häufiger und meine Argumentation schlechter, was dazu führte, dass ich nicht mehr antwortete. Mein Geist zerbrach und meine Psyche gab auf. Ich wartete auf eine Antwort des Therapeuten, um mich zurückziehen zu können.

Heute (6.5.24) erst war ich wieder beim Therapeuten und arbeitete mit ihm an vielen Darstellungen und Ergebnissen, die mich leichter arbeiten ließen und mir eine neue Tätigkeit ermöglichten.

Wünsche

Nachdem ich versuche, einige Behandlungsangebote zu verstehen, wird sich vielleicht auch meine Zukunft ändern. Inwieweit ich aber wieder 100 Prozent meines Gedächtnisses und meiner Bewegungen sowie der Sprache herausfinden und bedienen werde, bleibt abzuwarten.

Was ich aber zwischenzeitlich erfahren habe: Vielleicht kann man bis zu 90% seines vorherigen Wissens und Verhaltens erfahren bzw. erarbeiten. Es bleibt also abzuwarten, ob ich reagieren und mich ändern kann.

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Ich arbeite daran und freue mich auf jeden Tag, der mich weiterbringen kann.

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