Erste Reha-Tage

Nachdem ich allen meinen Bericht über meine Sonderbedingungen bekanntgegeben hatte, kann ich jetzt über den Start meiner neurologischen Reha-Maßnahmen berichten.

Beginn der Behandlungen

Zum 23. April 2024 war ich zweimal postalisch und einmal per E-Mail eingeladen worden. Ich erhielt Broschüren/Prospekte, die mir darstellten, was es an Angeboten gab und wie ich „antreten“ muss. Der Abholtermin durch einen Fahrer lag zwischen 6:30 und 7:30 Uhr bei mir daheim. Für mich gar kein Problem, da ich mich zweimal vom Wecker aufwecken ließ, damit ich gereinigt und frisch angezogen war, bevor ich zur NiB gebracht wurde.

Der Antritt des Tages sollte mir gut vorgeplant sein und ich musste alle Termine im Auge behalten. Mir wurde vom Fahrer mitgeteilt, dass ich im Wartebereich vor der Rezeption darauf warten soll, dass ich aufgerufen werde.

Es wurde 8:25 Uhr und ich ging zur Rezeption, um zu erwarten, dass man mich aufruft und informiert.

Sofort wurde ich gefragt, ob ich denn den aktuellen Plan haben würde? Leider konnte ich das nicht bestätigen, da ich keine Informationen besaß, wo ich den aktuellen Plan denn finden würde.

Seitens der Empfangsdame wurde mir gezeigt, dass ich meinen Plan immer auf dem Tisch vor der Rezeption abholen muss. Da ich noch kein Verständnis dafür hatte, erhielt ich den aktuellen Plan von der Rezeptionistin, der vom 22.4.24 um 15:35 Uhr stammte und auf der Tischplatte lag.

Kopie des Behandlungstermins, vom 22.4.24, den ich erfüllen musste.

Ich begab mich sofort zu meinem ersten Gespräch und erhielt Nachfragen, was mich einschränkt und wie ich an alle Worte, Begriffe und Namen kommen kann.

Nach den beiden ersten Stunden mit zwei Therapeuten, bewegte ich mich erneut zur Rezeption, um mich offiziell Anmelden zu müssen. Ich konnte bestimmte Erklärungen, die mir zur Unterschrift vorgelegt wurden, nicht unterzeichnen, da ich den Inhalt nicht verstand. Bis zu drei Blätter für Vereinbarungen habe ich nicht unterschrieben, da ich den Text nicht begriff und zudem kein diesbezügliches Wissen vorweisen konnte. Man versuchte, mir eine Erklärung zu bieten, aber ich verstand nichts. Somit verließ ich die Rezeption, um zu einem Arzt zwecks Eingangsuntersuchung zu gehen.

Während dieser Erstuntersuchung war ich geistig oftmals nicht in der Lage, die passenden Antworten zu geben. Unter anderem konnte ich die Fragen nach den Geburtstagen meiner Kinder nicht schnell beantworten, sondern musste mir besondere Gedanken machen, damit diese zeitlich etwas verspätet kommuniziert werden konnten.

Ebenso war es auch mit meinen zurückliegenden Untersuchungen bezüglich meiner bisherigen Erkrankungen und deren Resultate. Ich gab mich verschlossen und sagte, dass ich mir Antworten ausdenken würde, die ich beim nächsten Mal geben könnte. Heute kann ich diese Antwort nicht mehr sagen, da ich deren Inhalt nicht mehr kenne und aufrufen kann.

Im Anschluss an diesen Arzttermin wurde mir körperliche Ertüchtigung vorgestellt. Jede Übung wurde getestet und entsprechend meiner Anforderungen gewichtsmäßig angepasst. Ich erlernte zahlreiche Übungen, die ich mir anhand meiner Patientenakte vorlegen konnte. Die 45 Minuten habe ich trainiert und war offen, um mich auch in der Zukunft verändern zu können.

Zwischen 12:30 und 13 Uhr war Essen angesagt. Ich erfuhr, dass es keine vegetarischen Speisen für die Patienten geben würde. Ein Brötchen stünde nach 13 Uhr zur Verfügung, sodass ich es erst dann bekommen würde. Ich verzichtete auf die Speisen und setzte mich in den offenen Flurraum, um von dort mündlich abgerufen zu werden.

Zusammen mit der Mitarbeiterin ging ich in den Behandlungsraum und musste mit mehrere Patienten zusammen meine Atem-Gymnastik erlernen. Einige Übungen waren für mich machbar, aber leider kann ich darüber nicht mehr reden, da alle Informationen aus meinem Gedächtnis verschwunden sind.

Unglaublicher Therapieplan für den 25.4.24, der leider nicht komplett gestaltet war.

Der Fahrdienst holte mich pünktlich erneut vor der Rezeption ab, um mich direkt zu meiner Wohnung zurückzubringen. Mir wurde mitgeteilt, dass ich am nächsten Tag morgens einen neuen Behandlungsplan erhalten würde. Verabredet waren der Fahrdienst und ich für den 25.4.24 zwischen 6:30 und 7:30 Uhr an meinem Wohnort, um mich wieder zur Reha zu bringen.

Erster aktiver Behandlungstag

Der Fahrdienst brachte mich gegen 7:45 Uhr ins NiB, wo ich mich sofort zum Tisch vor der Rezeption aufmachte, um meinen Plan erneuert zu bekommen. Die Anzeige war neu aufgebaut und den Therapeuten zugewiesen worden.

Korrigierter Behandlungsplan, den ich am 25.4.24 um 7:50 Uhr vom Tisch abholte.

Nachdem ich die beiden Therapietermine (Physio- und Sprach-) nach dem körperlichen Ertüchtigungstermin abgearbeitet hatte, wartete ich auf das Aufrufen zur pflegerischen Neuaufnahme. Leider wurde ich nicht offiziell aufgerufen. Daher begab ich mich etwa fünf Minuten nach dem genannten Termin in das Zimmer der Pflegerin. Diese teilte mir mit, dass ich nicht immer wieder offiziell aufgerufen werde, da ich mich selbstständig ins Zimmer bewegen soll.

Die pflegerische Aufnahme war medizinisch begründet und ich wurde abgefragt, ob ich offizielle Änderungen mitteilen könnte. Mir fiel das Gespräch nicht leicht und ich bewegte mich aus dem Zimmer heraus, um am gemeldeten Essen teilnehmen zu können. Erneut wurde nur ein Fleischessen angeboten, auf das ich wieder verzichtete. Ich freute mich nun auf ein Gespräch mit der Rezeption. Als ich mich wieder in den Vorraum bewegte, suchte ich nach einem neuen Plan, der vielleicht für den nächsten Tag angegeben sein kann. Aber ich fand einen Plan, der mir verdeutlichte, was mich am Freitag erreichen wird.

Behandlungsplan vom 25.4.24, der mir um 12:30 Uhr bereitgestellt worden war.

Am Freitagmorgen lag kein neuer Plan aus und ich bewegte mich zum körperlichen Training in das MTT-Zimmer, wo ich fast 60 Minuten aktiv tätig sein konnte. Beim NiB-Mitarbeiter erkundigte ich mich nach dem im Erdgeschoss angekündigten Raum, wo ich dann auch das funktionelle Training abgearbeitet hatte. Es gab ganz bestimmte Bereiche und körperliche Anforderungen, die ich nicht mehr bedienen konnte. Ich habe alle Funktionen verloren und keine Muskelkraft mehr aufbringen können.

Bei der anschließend angekündigten Wirbelsäulengymnastik erfuhr ich erneut, dass es Fehlfunktionen gibt, die ich erlernen und umsetzen muss. Diese eine Stunde der aktiven Tätigkeit verdeutlichte mir, wie schwer es oftmals für mich ist.

Das Essen war am Freitag zwar angeblich ohne Fleisch vorbereitet, ich wollte aber nur bei Gemüse und Reis bleiben, damit ich etwas Kraft sammeln konnte. Allerdings habe ich mich nach der Therapie zur Gehschule begeben wollen, um danach das Essen zu erhalten.

Neuer Behandlungsplan, der mich am 26.4.24 unterstützen soll. Ich bin gespannt!

Allerdings erhielt ich auf dem Tisch vor der Rezeption erneut einen Plan, der um 8:18 Uhr ausgedruckt worden war, mir aber nicht übergeben wurde, sondern nur auf dem Tisch nach 12:30 Uhr für mich vor der Rezeption zum Abholen bereit lag. Zudem fand ich auf dem Tisch auch eine Planliste für die kommende Woche, die mich aktuell erreichte, aber keinen sinnvollen Inhalt wiedergab.

Die anschließende Sprachtherapie wurde mir mündlich von einem Logopäden angekündigt, dass er mich bedienen würde und nicht die ausgedruckte Mitarbeiterin bereit steht. Die Sprachtherapie forderte von mir Informationen darüber, was ich nicht verstehen und erklären könnte bzw. würde, da ich den Inhalt nicht interpretieren und bearbeiten kann. Es fiel mir sehr schwer, das zum Ausdruck zu geben. Allerdings erlaubte ich mir, dem Logopäden ein offizielles Schreiben zuzusenden, das ich inhaltlich nicht verstehe.

Um 14 Uhr brach ich fast zusammen, wurde aber vom Fahrer direkt abgeholt, als er den Feierabend bedienen musste.

Jetzt freue ich mich auf den nächsten Behandlungstag am 29.4.24, der um 8:00 Uhr morgens mich wieder eingeplant hat.

Auf was ich mich am 29.4.24 morgens und im Laufe des Tages einlassen muss, stelle ich erst einmal in Frage, nachdem ich die letzten drei Tage nicht korrekt informiert wurde.

Wer mich genau wann und wo behandeln wird, ist mir nach wie vor relativ unbekannt, da ich am 26.4.24 um etwa 10:55 Uhr diesen Plan auf dem Tisch vor der Rezeption vorgefunden habe. Ich wünsche mir, dass ich wieder etwas lerne und verändern kann. Ich bleibe mir treu.

Hoffentlich bietet mir der nächste Reha-Tag mehr Veränderungen an, die mich positiv in die Zukunft schauen lassen. Mein Schlaganfall und mein Aufenthalt im Heilig Geist-Krankenhaus waren nicht so positiv, wie ich es mir gewünscht hatte. Was mir die nächste Zeit noch bietet, muss ich abwarten. Das Schreiben dieses Blogs ist weiterhin schwierig und erfordert bedeutend mehr Zeit, mehr Worte und umfassende Kontrollen.

2 Gedanken zu “Erste Reha-Tage

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