Schlaganfall

Das erste dargestellte Ergebnis war beruhigend. Es reagierte nichts, was mich verängstigte. (©Urheber-ID 986011)

Nachdem meine Frau wegen ihres erneuerten Kniegelenkes zu einer Rehaklinik in Bad Bertrich gefahren wurde, habe ich meine eigene, privat nutzbare Zeit bei mir daheim umgesetzt.

Für mich war es korrekt machbar, dass ich sowohl meine persönlichen Einsätze (Apothekenbote, Pilates-Trainingkurs, Rückenmuskulatur-Training, Arztvisiten, usw.) eingeplant als auch Fachärzte besucht habe. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass alles sehr gut war.

Was geschah dann?

Im März 2024 hatte ich viele Termine, an denen ich sowohl die Stoffwechselambulanz als auch andere ärztliche sowie sportliche Aktivitäten geplant hatte. Generell konnte ich alles wahrnehmen, denn meine Partnerin hatte eine Knie-Operation, bei der ein Wechsel des Gelenks vorgenommen wurde. Offensichtlich war alles gut abgelaufen, die Teilnahme in einer Rehaklinik wurde vorbereitet und ich übernahm die komplette Versorgung von ihr, damit sie den Heilungsprozess verbessern konnte.

Alles perfekt ausgeführt und verändert. Ein Taxifahrer holte meine Partnerin am 26.3. zur Aufnahme in der verordneten Rehaklinik ab. Soweit so gut, sodass ich mich mit ihr für den Ostersonntag bis zum Dienstag nach Ostern bei ihr verabredet habe. Ein Hotel hatte ich gefunden, das mich für zwei Nächte mit Frühstück aufnahm.

Ostern

Karfreitag hatte ich den ganzen Tag über Kopfschmerzen, die ich auf der linken Kopfseite wahrnahm. Nachdem ich sie bis abends nicht verändern konnte, wollte ich die Nacht nutzen, um wieder ohne Schmerzen am Ostersamstag aufzuwachen.

Als ich Ostersamstag um 10 Uhr wieder wach werde, sind meine Kopfschmerzen weiterhin vorhanden. Ich versuchte herauszufinden, wann ich das letzte Mal solche hatte, konnte mich aber nicht erinnern. Den ganzen Tag war ich bewegungsbehindert und alles drängte mich, meinen Kopf zu schonen. Das tat ich auch, soweit ich den Schmerz lokalisieren und einschränken konnte, aber ich ging damit um 22 Uhr wieder zu Bett.

Geweckt wurde ich vom Radiowecker am Ostersonntag um 9 Uhr morgens, denn ich wollte 150 Kilometer in den Ort der Rehaklinik mit meinem Prius fahren, um meine Frau zu besuchen.

Mein Kopf war mit Schmerzen gefüllt als ich erwachte. Ich versuchte aufzustehen, stellte dabei aber fest, dass mein rechtes Bein komplett bis zum Fuß bewegungslos- und nervenblockiert war. Ich musste mich abstützen, um ins Bad sowie später in die Küche gehen zu können.

Alle Bewegungen sollten wieder machbar und damit einsetzbar gemacht werden. Mein Bein blieb weiter eingeschränkt und ich versuchte zu verstehen, ob ich damit trotzdem mit meinem Wagen fahren könnte.

Leider konnte ich mit diesem Wagen nicht fahren, da er keine Automatik hat.
Soll ich mit dem Roadster fahren? Besser nicht, da er kein Automatikgetriebe hat (©Urheber-ID 986011)

Ich schaffte es, meinen Wagen aus der Garage zu fahren und meine Fahrt zu planen. Um 10 Uhr fuhr ich dann einer Navi-Anzeige folgend die geforderten 150 Kilometer ab und ging auf mein Zimmer im angemieteten Hotel, um mich dort wieder auszuruhen sowie auszuschlafen. Nach dreieinhalb Stunden Schlaf wurde ich wieder wach … und mein Bein konnte ich wieder wahrnehmen, fühlen und bewegen. Zwar war nicht alles wieder so, wie ich es dir letzten 20 Jahre erlebt habe, aber ich konnte wieder gehen und fühlte neben dem dicken Zeh noch einen weiteren nicht aktiviert.

Abendessen

Obwohl ich mich zweifach mit dem Hotelier ausgetauscht hatte (Sitzplätze im Restaurant reserviert), war ich verunsichert, da ich über Booking.com einige Sonderbedingungen bezüglich der Restaurantverfügbarkeit erhalten hatte.

Erneut rief ich dort an, da ich eine E-Mail des Hotels erhalten hatte, die einen anderen Inhalt veröffentlichte.

Von der Hotel-Rezeption wurde ich aufgeklärt, dass seitens Booking.com eine Falschaussage veröffentlicht worden war. Man bestätigte mir nochmals meine Tischreservierung und freute sich auf das Angebot für mich.

Leider war meine Geschmackswahrnehmung und der Genuss eines Getränkes sehr eingeschränkt, da meine Empfindungen begrenzt waren. Zudem waren die Kosten der Speisen so angehoben, dass ich mir keinen zweiten Restaurantbesuch vornehmen wollte. Für ein Hotel in dieser Stadt wird uns als Hotelgäste zu viel Geld abgenommen. Erschreckend, dass die Menü- und Getränkekosten einfach zu hoch sind.

Ostermontag

Nachdem ich einen sehr begrenzten Schlaf (nur drei Stunden) um 9:30 Uhr unterbrechen konnte, machte ich mich auf, um das Frühstück genießen zu können.

Dort angekommen, stellte sich heraus, dass ich einige Lebensmittel nicht korrekt erkennen konnte. Ich suchte mir ein kleines Gericht aus und bereitete mich auf den Tagesablauf vor. Leider war für mich die Übernahme der Ernährung zu begrenzt und nicht nachvollziehbar.

Es regnete auf meinem Weg zur Rehaklinik und ich versuchte, mich dort einzubringen, um den Tag genießen zu können.

Blüten im Regen
Blüten im Regen vor der Rehaklinik in Bad Bertrich
(©Urheber-ID 986011)

Dienstag nach Ostern

Um 9:30 Uhr verabschiede ich mich von meiner Frau in der Rehaklinik und mache mich auf den Weg in die Neurologie des Heilig Geist-Krankenhauses in Köln-Longerich, da ich mich nicht in ein Krankenhaus mit meinem Notruf abholen lassen möchte. Ich fahre 150 Kilometer Distanz selbstständig, geführt vom Navi meines Fahrzeugs, in die Notfall-Ambulanz. Dort parke ich mein Fahrzeug im Krankenhaus-Parkhaus und werde umfassend untersucht. Man lässt mich gezielt davon berichten, was geschehen ist und wieso ich akut vorbeikomme. Es wird ein EKG abgenommen, ein CT meines Kopfes erstellt und meine Blutwerte getestet.

Erklärung des Assistenzarztes

Rund dreieinhalb Stunden später bespreche ich mit dem Arzt alle Ergebnisse seiner Untersuchungen ab und entscheide mich, dass ich nicht stationär aufgenommen werde. Der Arzt gibt mir einen entsprechenden Notfall-Ambulanz-Bericht und bietet mir dabei auch noch eine Restzeit an, in der ich erneut im Notfall ins Krankenhaus kommen könne. Ich verließ das Krankenhaus und ging in die Apotheke, um dort als Apothekenbote ab 16 Uhr meine Auslieferungen an Kunden sowie Patienten durchzuführen.

Die beiden Apothekerinnen nahmen mich auf, befragten mich aber auch direkt, nach meinem Zustandsbericht als betroffener Patient und ermöglichten mir, mich krankschreiben zu lassen. Damit sollte ich meine Arbeit hinten anstellen und meinen Gesundheitszustand verbessern. Meine Gedanken waren „begrenzt“ sowie meine Möglichkeiten, mich mit meinem Fahrrad fahren zu lassen, etwas eingeschränkt. Ich erledigte meine Arbeitszeit und fuhr anschließend wieder nach Hause. Meine Gedanken waren ebenso wie auch meine Bewegungsmöglichkeiten sehr „behindert“. Ich wurde mir dessen aber nicht bewusst, sondern bereitet mich auf ausstehende Kost daheim vor.

Restwoche

Jeder Arbeitstag der Woche nach Ostern war außergewöhnlich wahrnehmbar und ich versuchte, mich immer wieder anzupassen und nicht verbal sowie bewegungsabhängig aufzufallen.

Wenn ich einkaufen ging, fiel mir das Aussuchen der Lebensmittel nicht leicht. Begriffe einzubauen, um das Material auszuwählen und nutzen zu können, war für mich unmöglich, sodass ich das Geschäft oftmals ohne Lebensmittel verließ.

Am letzten Tag der Dienste als Apothekenbote ging ich erneut zum Einkaufen in ein Lebensmittelgeschäft. Ich kaufte welche, von denen ich ausging, dass sie mir schmecken würden, auch wenn ich keinen Begriff genau kannte. Mein Abendessen konnte ich am Freitag vorbereiten, auch wenn ich nicht sagen kann, was ich dafür nutzte. Ich sah Gemüse, dass ich verwenden wollte, das ich aber nicht aussprechen konnte.

Anfahrt am 6.4.24 nach Bad Bertrich

Morgens werde ich wach und freue mich auf die Fahrt durch die Eifel in Richtung zur Rehaklinik. Das Navi-Gerät in meinem Prius war eingestellt und unterstützte meine Autofahrt für mich, ohne dass ich aufpassen musste. Nach gut zwei Stunden war ich am Ziel und freute mich auf das gemeinsame Wochenende, in dem wir mit dem Auto herumfahren konnten.

Das Navi im Prius ermöglicht mir immer das Autofahren, ohne mir Gedanken machen zu müssen (©Urheber-ID 986011)

Eine Fahrt an die Mosel verdeutlichte mir, was ich vergessen, übersehen oder nicht korrekt wahrgenommen hatte. Irgendwie machte es mich nachdenklich und ließ mich Ersatzbegriffe sowie die korrekten Wortantworten geruhsam aussprechen. Ich war nicht schnell, sondern verhalten und langsam sprechend, denn es fehlten mir bekannte Ausdrücke als auch die Ortschaften und deren Wegbeschreibungen.

Abends nutzte ich eine lokale Pizzeria, um für meine Frau und mich genüßliches Essen zu erhalten. Das Essen war geschmacklich erkennbar, aber der Genuss war bei mir nicht erkannt worden. Auch schränkte ich mich beim Trinken ein und konnte das nicht genießen, was mir serviert worden war: Ein Weizenbier, das mir nicht angenehm erschien.

Nachdem ich zusammen mit meiner Partnerin in der Pizzeria und anschließend in der Rehaklinik Karten gespielt hatte, fuhr ich wieder zurück in mein Hotel, um die Nacht entspannt nutzen zu können. Leider waren meine Wahrnehmungen nicht angenehm und mein Frühstück für den nächsten Tag war einfach ausgelegt.

Sonntag, der 7.4.24

Morgens wurde ich angespannt wach und versuchte mich, auf den Tag vorzubereiten. Ich packte meine Sachen wieder ins Auto, nachdem ich gefrühstückt hatte. Ich machte mich auf den Weg zur Rehaklinik, um dort den Vor- und Nachmittag gemeinsam mit meiner Frau verbringen zu können. Angedacht war der Besuch des Wildparks in Daun, den wir uns vornahmen.

Nach dem Verlassen des Parks wurde es 13:30 Uhr und meine Sprache war eingegrenzt sowie meine Gedanken behindert. Ich rief aus der Rehaklinik in Bad Bertrich die Heilig Geist-Klinik in Köln an und fragte nach, ob ich auf der Stroke-Station als Notfall aufgenommen werden kann. Mir wurde bestätigt, dass man mich versorgen würde. Also entschied ich mich, um nachmittags bereits nach Köln zu fahren und keinen Krimi am gleichen Abend im Ersten noch sehen zu wollen.

Meine Rückfahrt ermöglichte mir, das Abstellen meines Prius in unserer Garage. Ein Taxi brachte mich aus Köln-Lindenthal in die neurologische Station des Krankenhauses in Longerich (41 € Taxifahrt), wo man mich stationär aufnahm und gleich mit einer umfassenden Untersuchung begann. Mein Schlaganfall vom 30.3.24 war noch immer akut und man sagte mir, dass man mich rund sieben Tage überwachen werde.

Der erste Abend und alle Untersuchungen sowie Messungen meiner Blutwerte, der Herztätigkeit und der Behinderungen waren überwältigend für mich. Aber es wurde nichts gefunden und keine zusätzlichen Medikamente übergeben. Das Einzige, was ich mir noch antun muss: ASS 100 zur Beseitigung der Blutdichte.

Entlassung am 11.4.24

Nach fünf Tagen auf der Stroke-Station im Heilig Geist-Krankenhaus haben sich alle Ärzte (Neurologie, Kardiologie, Internist, usw.) über viele Berichte meiner Untersuchungen ausgedrückt. Sie haben meinen Aufenthalt im Krankenhaus abgebrochen, da sie keine Veränderungen feststellten und mich an meinen Hausarzt überwiesen.

Dieser hat mir dann am folgenden Tag eine Krankmeldung ausgestellt und mich darauf vorbereitet, meine vom Heilig Geist-Krankenhaus vermittelte ambulante Reha auch anzutreten.

Meine Krankenkasse hatte mir den Aufenthalt in dieser patientenfreundlichen „Anstalt“ zugebilligt und übertragen. Mein offizieller Besuch der NiB Köln als Reha-Einrichtung hat mir verdeutlicht, dass ich endlich aktiv werden muss, um alles wieder zu erlernen.

Dienstag, der 23. April 2024

Heute habe ich meinen ersten Tag in der Reha verbracht. Morgens erwartete ich zwischen 6:30-7:30 Uhr den Fahrer, der mich daheim abholte, um mich sofort in die Reha zu liefern.

In der Reha-Einrichtung, wo ich zunächst von Ärzten, Therapeuten und Sporttherapisten behandelt wurde, musste ich mich anpassen und bereit werden. Man fragte mich nach meinem Wortlaut und meinen Wörtern, die ich nicht korrekt wiedergegeben habe, sondern eine ausweichende Äußerung abgab. Ich habe Probleme mit meiner Aussprache und meinen Gedanken, bekomme aber viel mehr körpergerechte Aktivitäten geboten, die mich oftmals überspannen.

Meine Schulter, meine Bandscheibe sowie mein Sprachgebrauch müssen erweitert werden. Am kommenden Donnerstag habe ich den nächsten Tag in der Reha und erhoffe eine bessere Offenbarung in vielen Bereichen.

Ich bin abhängig und erfordere viele Aktivitäten, die erbracht werden sollen. Inwieweit sich die Behandlungen an mich anpassen werden, bleibt für mich abzuwarten, ob ich das übernehmen kann.

Alle Gespräche und Aktivitäten verdeutlichten mir, dass ich alle Fehler in Angriff nehmen muss, damit ich meine Probleme wieder aus der Welt schaffen kann.

Dankeschön an alle Beteiligten, denn ich möchte wieder gesund werden und mich unterstützen lassen.

3 Gedanken zu “Schlaganfall

  1. […] der nächste Reha-Tag mehr Veränderungen an, die mich positiv in die Zukunft schauen lassen. Mein Schlaganfall und mein Aufenthalt im Heilig Geist-Krankenhaus waren nicht so positiv, wie ich es mir gewünscht hatte. Was mir die nächste Zeit noch bietet, […]

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